Sonntag, 9. September 2012

Szarejki Geschichte


Tatarenüberfall

Immer wieder wurden gerade von den Bewohnern des Grenzgebietes größte Opfer an Gut und Blut gefordert. Anfang des 17. Jahrhunderts spielte sich der schwedisch-polnische Krieg auf masurischer Erde ab und brachte die furchtbaren Tatareneinfälle mit, die von einer Grausamkeit ohnegleichen gewesen sein müssen, so daß die Tatarenangst noch lange wie ein Alpdruck die Gemüter der Menschen belastete und sich in ihren Sagen und Märchen widerspiegelte. Im Gefolge der Kriege kam die Pest, es kamen Viehseuchen, Unwetterkatastrophen, ja, den Plagen Ägyptens gleich traten neben den Verwüstungen durch Ratten und Mäuse im Jahre 1711 Heuschreckenschwärme auf, eine für diese Breiten ungewöhnliche Erscheinung, und in einer Fülle, daß, wie es in einem Bericht heißt, „die Sonne vor ihnen verdunkelt wurde und man die Erde für ihnen nicht mehr hat sehen können". Was Krieg und Pest verschont hatten, rafften dann die folgenden Hungersnöte dahin.ostpreussen-info.de


Im folgenden aus: 
Reinhold Weber
 "Die Landgemeinden des Kreises Lyck"
Verlag Dieter Broschat 
Hohenwestedt
 
Sareiken (bis 1938 Sareyken), Freigut  

1660 = Straßendorf
1900 = geschlossene, gereihte Hofgruppe, 3 Abbauten
Amtsbezirk:             Lyck-Land
Kirchspiel:               Lyck
Postanstalt:              Sareiken (Sareyken)
Flächengröße:          258 ha
Einwohnerzahl:       1818 = 36, 1. Dez. 1885 = 112, 1939 = 159.

Land- und forstwirtschaftliche Betriebe:
bis 5 ha = 5,
von 5-10 ha = 5,
von 10-20 ha = 5,
von 20-100 ha = 7

Laut Statistik von 1932 besaßen:
                1. W. Hartmann                       50 ha
                2. Gottfried Jorzik                   26 ha
3. A. Koschorrek                     37 ha


Berufszugehörigkeit:
a) zur Wirtschaftsabteilung:    
                                Land- u. Forstwirtschaft          =              122
                                Industrie und Handwerk         =              15
                                Handel und Verkehr                =              1

b) nach der Stellung im Beruf:               
                                Selbständige                            =              55
                                Mithelf. Familienangeh.          =              40
                                Beamte und Angestellte           =              5
                                Arbeiter                                   =              43

Ergebnis der Volksabstimmung am 11. Juli 1920: 82 stimmten für Deutschland, nur 2 für Polen.
Letzter Bürgermeister: Jakob Epler.


Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur, Flucht/Vertreibung (1945)

Bereits zur Ordenszeit erhielten von Bernhard von Balzhofen, Oberster Spittler und Komtur zu Brandenburg, die „lieben und getreuen Jacob, Pawel, Frydel und Androß, Gebrüder. 20 Huben zu Magdeburgischem Rechte frei von Zins und gebäuerlicher Arbeit, davon sollen sie einen redlichen Dienst mit Hengst und Harnisch nach des Landes Gewohnheit zu allen Geschreyen, Heerfahrten, Landwehren und Reysen" stellen, dazu kam noch das „Burgenschar­werk": Die Abgaben waren jeweils zu Martini jährlich auf „ein Crampfund Wachs (467 gr.) und einen cöllmischen Pfennig oder an dessen statt fünf preußische Pfennige, sowie 1 Scheffel Weizen und 1 Scheffel Korn (Roggen) je Pflugkorn". Sie erhielten auch „freye Fischerei mit kleinem Gezeuge zu ihres Tisches Nothdurft und nicht zu verkaufen"; sie durften auch Bienen halten, den Honig sollten sie aber an die Herrschaft gegen Bezahlung abliefern. (Diese Handfe­ste ist anscheinend verloren gegangen, sie wurde von Königsberg am 12. Marty 1556 erneuert.) (Ostpr. Fol. 261, S. 1639 ff)

1539 sind 12 Oratzen (Pflüger) aufgeführt (Ostpr.Fol. 911 a/17) und 1550 ist 1 „Pflügerdienst" genannt (Ostpr.Fol. 119, S. 90); „Schereycken, Eyn Dienst".

Über die Schäden beim Tatareneinfall berichtet Obrist von Auer (Kwalo a.a.O.) fürSareyken wie folgt:
Schareicken (Sareyken) 12 Huben.
1 Hube der Elste, Moisis Janits, ist nicht abge­brandt, 1 Dienst Jung weggenommen, hat noch 1 Pferd, 5 Stück Jungvieh.
3/4 Huben Chri­stoph Jannoits, ist in Grundt abgebrandt, 1 Sohn weggenommen, hat noch 1 Ochs und 2 Kälber.
1 1/4 Huben Jedam Woitkoits, ist nicht abgebrandt, 2 Söhne, 2 Töchter genommen, hat noch 10 Stück Rindvieh.
1/4 Huben Jan Woißeßzig, ist in Grundt abgebrandt, 1 Magd genommen. hat noch 4 Stück Vieh.
1 Hube Jacob Jedambzig, ist gantz abgebrandt.
3/4 Huben Pawell Marzinnoits, ist ganz abgebrandt, sein Weib und ihre Mutter genommen, die beiden Kinder„ sie verlassen, seien Hungers wegen verstorben, hat kein Vieh und kein Pferd.
3/4 Huben Lecemung, ist nicht abgebrandt, 1 Sohn, 1 Tochter weggenommen, hat noch 1 Ochsen-
3/4 Huben Koßorreck, ist nicht abgebrandt, 1 Dienst Magd weggenommen. Ist über Winter
beseet, alles Viehe und Pferde wegk bis uff 1 Pferd und 23 Stück Viehe.
Seindt in allem in diesem Dorf 17 Personen weggetrieben und 2 Kinder vor Hunger gestorben".


„Beritten" ist das „Königliche Bauerndorf Sareiken" am 24. Oktober 1716 von der königli­chen Kommission König Friedrich Wilhelms 1. im Zuge der „Großen Bestandsaufnahme".
Im Dorfe wohnen 8 Scharwerksbauern. Der „Wildnisbereiter" hat 4 Hufen, 10 Morgen, während die Bauern 14 Hufen, 14 Morgen bewirtschaften.
Wald ist nicht vorhanden, Wiesen liegen in den 3 Feldern. Von 10 Hufen ist 1 „Wiebrantze" (Landwehrmann) zu stellen. Je Bauer hat die Kommission festgestellt: 1 Kuh, 2 Ochsen, 2 Pferde und 4 Schafe. Geerntet werden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen und Leinsaat. Vom Gut Sareyken sind nur 15 Morgen hier im Bericht aufgeführt, diese werden vom Gut Malleczewen bewirtschaftet.



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