(geschrieben
am 3.2.1980 in Dortmund)
Sareiken war bis Ende Juli 1944 von allen Kriegsereignissen verschont
geblieben.
Ungefähr am 3. August 1944 waren die Russischen Armeen bis kurz vor die
Deutsch - Polnische Grenze vorgedrungen.
Am 5. August wurden alle deutschen und ausländischen Männer im Alter von 15
bis 60 Jahren zum Stellungsbau in Frontnähe befohlen. Nach drei bis sechs
Wochen kehrten sie zurück.
An diesen Tagen erlebte Sareiken den ersten großen Flüchtlingsstrom aus
den von der Front bedrohten Orte Kr. Lyck Ost. Nach etwa 6 Wochen zogen diese Flüchtlinge
weiter bis zum Kreis Allenstein.
Bis ca. 20. September 44 waren auf dem Lycker Flugplatz 3 Jäger der
Deutschen Luftwaffe stationiert, die dafür sorgten, daß es kaum zu Russischen
Luftangriffen kam. Nachdem die 3 Jäger wegen der Frontnähe verlegt wurden, war
man vor Tieffliegerangriffen nicht mehr sicher.
Am Heiligabend 44 um etwa 19 Uhr fielen auf Sareiken die ersten
2 Bomben, die jedoch nur einen ca. 2 m tiefen Krater hinterließen. Am
Freitag, den 18.1.45, mußten die Bauern von Sareiken, all ihre Kühe auf einer Weide
zusammentreiben, anschließend wurden sie nach Arys zum Sammelplatz getrieben.
Am Nachmittag des 20. Januar 1945 kam dann die erwartete Aufforderung „Auf
zur Flucht“.
Wer mit dem Zug fahren wolle, müsse morgen 21.1.1945 um
15 Uhr 30 in Beitenberg am Bahnhof ankommen, für Pferdegespanne Abfahrt
21.1.1945 um 15 Uhr.
Das im Ort stationierte Militär hatte 5 LKW bereit gestellt
und uns, die mit dem Zug fahren wollten, zum Bahnhof Beitenberg gebracht. Der Zug war jedoch erst
nächsten Morgen gegen
3 Uhr eingetroffen. Die Fahrt verlief dann über Arys, Lötzen, Bartenstein
und endete am 24.1.45 morgens in Tharau -Wittenberge ca. 30 km vor Königsberg.
Weiter zu Fluchtbericht von Georg Bylda Teil 2
Einwohner von Sareiken:
1933: 177
1939: 122
Quelle: verwaltungsgeschichte.de/lyck.html
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Einwohner von Sareiken:
1933: 177
1939: 122
Quelle: verwaltungsgeschichte.de/lyck.html
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